Multimediavortrag von Waldwanderförster Gerald Klamer
Waldwanderförster Gerald Klamer unterwegs im UNESCO-Weltnaturerbe in Polen, Rumänien und der Slowakei
2021 ist der ehemalige Förster Gerald Klamer 6000 Kilometer durch Deutschland gelaufen und hat darüber sein Buch „Der Waldwanderer“ verfasst, was bei Malik erschienen ist. Auf dieser Wanderung hat Klamer zahlreiche interessante Waldgebiete besucht, aber richtigen Urwald gibt es in Deutschland schon lange nicht mehr.
Daher hat er 2022 sein nächstes Projekt in Angriff genommen: Zu Fuß den größten Teil der letzten wilden Wälder der Karpaten zu besuchen. In dieser zweitgrößten Gebirgskette Europas haben sich in einer Größenordnung von mehreren Hunderttausend Hektar vom Menschen fast unberührte Waldwildnisse erhalten, die unseren ursprünglichen Wäldern sehr stark ähneln.
Der Vortrag ist eine Mischung aus persönlichem Abenteuer, Naturerleben, Wissenswertem über wilde Wälder und einem Appell zu ihrem Schutz. In 90-Minuten erzählt Klamer diese Geschichte in einer interessanten Multivision, wo die Bilder zu denen er packend erzählt, mit ruhigen Passagen voller schöner Naturbilder sich abwechseln. Dr. Bernd Kempf aus Kleinwallstadt hat ihn in Rumänien ein Stück des Weges begleitet. Auch er wird von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen berichten.
Hintergrund:
Ende März beginnt Klamer seine Wanderungen bei noch winterlichen Verhältnissen, so dass er sich bald sogar Schneeschuhe zulegen muss, um überhaupt voran kommen zu können. In der Slowakei begegnet er Wölfen und erfährt von Naturschützern, warum das Auerhuhn, der Charaktervogel der Gebirgswälder so stark bedroht ist.
Eigentlich wollte er auch die Ukraine besuchen, die einen nennenswerten Teil der letzten Urwälder beherbergt, leider brach einen Monat vor seinem Aufbruch der Krieg aus, so dass er nur bis in das Dreiländereck von Polen, Slowakei und Ukraine vorstoßen konnte, wo er für einen ukrainischen Kriegsdienstverweigerer gehalten wird.
Rumänien ist das Land, wo 80 % der noch verbliebenen Urwälder der gemäßigten Zone Europas wachsen. Aber auch dort stehen die Wälder unter großem Druck. Immer wieder sieht er erschütternde Bilder, die zeigen, dass gerade jetzt die letzten wilden Wälder stark bedroht sind. Er trifft Urwaldforscher und Aktivisten die unter Lebensgefahr arbeiten und kann so Stück für Stück das Puzzle zusammensetzen, was jetzt zur Erhaltung der Urwälder getan werden muss.
Viele der Urwälder befinden sich in fast unzugänglichen Gegenden, in die Klamer nur mit großem körperlichen Einsatz und nicht unerheblicher Gefahr vordringen kann. Dafür wird er mit Beobachtungen von Bären und Auerhähnen belohnt, sowie vielen anderen Bewohnern der Wälder. Vom Winter läuft er durch den Frühling in den Sommer und erlebt so den Wechsel der Jahreszeiten ganz plastisch. Dabei lernt er nicht nur die Wälder kennen, sondern erkundet auch die Berge von Fagaras, Retezat und Domogled oberhalb der Baumgrenze und lernt die artenreiche, alte Kulturlandschaft Siebenbürgens kennen.
In den Südkarpaten besucht er das ehrgeizigste Nationalparkprojekt Europas, wo von einem deutschen Wolfsforscher initiiert, ein geschütztes Gebiet mit der zehnfachen Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald entstehen soll und sogar ausgestorbene Tierarten wie die Wisente wieder angesiedelt werden. Bevor Klamer dann an der Donau seine über 1000 Kilometer umfassenden Karpatenwanderungen beendet, lernt er noch den größten Urwald der EU kennen, ein Paradies für jeden Waldliebhaber.
In Kooperation mit: Kreisgruppe BN Miltenberg, Bürgerbewegung Freunde des Spessarts.
In Zusammenarbeit mit | Kreisgruppe BN Milte |
Kursnr. | F242-04048 |
Beginn | Fr., 22.11.2024, 19:00 - 21:00 Uhr |
Veranstaltungsort | Martinushaus, Treibgasse 26, 63739 Aschaffenburg |
Kosten | kostenfrei, um Spenden wird gebeten |
Referent*in(en) |
Kursort
Martinushaus
Treibgasse 2663739 Aschaffenburg